PHP 8.0 ist da: Was Sie erwarten dürfen

PHP 8.0 ist da: Was Sie erwarten dürfen

PHP ist eine der verbreitetsten, anpassungsfähigsten Skriptsprachen des Internets. Es wird auf Webseiten, wie zum Beispiel bei WordPress, hauptsächlich für die Darstellung von dynamischen Inhalten verwendet, die meistens aus einer Datenbank ausgelesen und on-the-fly generiert und zwischengespeichert werden. Das ermöglicht es Webentwicklern wie uns komplexe Seiten zu erstellen, die durch den PHP-Code schnell und zuverlässig mit dem Server und der Datenbank kommunizieren können. Ohne PHP gäbe es zum Beispiel kein Facebook und auch keine Webmaildienste.

Nun ist es soweit: Das PHP-Entwicklungsteam bringt uns mit Version 8.0 ein lang erwartetes großes Feature Update. Davon dürfen Sie allgemein gesagt eine Reihe an Geschwindigkeitsverbesserungen für Ihre Webseiten und Webshops erwarten. Das ist natürlich sehr erfreulich, für uns als Webdesignagentur sowie für Sie als unsere Kunden oder auch normalen Besucher. Aber wie wir es schon von den großen Feature Updates bei Betriebssystemen kennen, geht dabei auch manchmal was verloren oder wird entschlackt. Der Teufel steckt wie immer im Detail.

Die Vorteile

  • Der JIT-Compiler

Die größte Speedoptimierung sollte durch das Hauptfeature des Updates geschehen: dem neu eingeführten JIT-Compiler (Just-in-Time-Compiler). Kurz gesagt bietet ein JIT Kompilierungsmöglichkeiten während der aktiven Laufzeit. PHP ist nämlich keine Systemprogrammiersprache wie C oder Rust, wo man den Code einmal vollständig in eine Binärdatei – eine EXE auf Windows – kompiliert, sondern wird wie beispielsweise auch Python fortlaufend pro Zeile von einer im Hintergrund laufenden Virtual Machine interpretiert (ZendVM für PHP). PHP besaß dabei seit Version 5.5 den sogenannten OPcache, der bereits nach dem ersten Ausführen Skriptcode als schnelleren Bytecode zwischenspeicherte. Das Team hat den OPcache nun weiter verbessert: Hier einen Kompilierungsmechanismus einzubauen bedeutet, das man bestimmte besonders häufig aufgerufene Teile des Bytecodes im OPcache als schnellen prozessoreigenen Maschinencode zur Verfügung hat. Wie man den JIT aktivieren können wird, erklärt PHP-Entwickler Brent Roose auf seinem Blog.

Das klingt alles sehr gut, aber leider gibt es dabei einen kleinen Haken: Für hochkomplexe Webanwendungen wie WordPress, dessen Geschwindigkeit von sehr vielen Faktoren abhängt, sieht damit der eigentliche Speedgewinn recht mager aus. Er bewegt sich Millisekundenbereich, was die allermeisten User nicht bemerken werden. Hoffen Sie hier also nicht auf größe Sprünge. Da bringt es mehr sich bei uns professionell die Webseitenladezeit verbessern zu lassen.

  • Weitere Verbesserungen und neue Features

Das ist hauptsächlich für Entwickler interessant. Allgemein lässt sich sagen, dass mit der Einführung dieser Funktionen die Sicherheit sowie Stabilität langfristig verbessert werden. Das Team arbeitet aktiv an weiteren Verbesserungen bis zum Release. Brent Roose bietet eine detaillierte Auflistung.

Die Nachteile

  • PHP 7.2 im EOL-Status (end-of-life)

Kurz nach Release, am 30. November, wird dann die weitere Lösungsentwicklung für Sicherheitsprobleme mit PHP 7.2 eingestellt und es gilt damit als offiziell abgeschafft. Als Anbieter von Webhosting sind wir uns dessen natürlich bewusst und werden daher die entsprechenden Updates bei unseren Kunden vornehmen.

  • Kompatibilitätsprobleme (deprecations)

Einer der größten Nachteile eines Major Releases sind die Kompatibilitätsprobleme, die sie häufig mit sich ziehen. Auf der PHP-Seite findet sich eine Liste mit veralteten Features, die in 7.4 in diesen Status versetzt wurden und mit 8.0 endgültig abgeschafft werden. Konkret bedeutet das, dass das Update destruktiv sein wird – es wird vorhandenen Code kaputt machen, wenn er nicht bereits upgedatet wurde. Das wird viele Themes und Plugins in WordPress betreffen, die nicht mehr aktiv von ihren Entwicklern unterstützt werden. Bestimmte Änderungen, wie die an weitverbreiteter Syntax, werden besonders viele betreffen. Daher ist hier Vorsicht geboten.

Was das für Sie bedeutet

Diese Änderungen hatten sich lange angekündigt: Bereits mit vorherigen PHP-Versionen kann man die Warnungen zu den abgeschafften Funktionen sehen, je nachdem wie der Server und die WordPress-Instanz konfiguriert sind. In Version 8.0 wird es dann zu Fatal Errors (Fehlfunktionen) auf Seiten kommen. Wir werden, wo es uns möglich ist, unsere Kunden mit Updates zu Ihren Themes und Plugins vorbereiten, bis wir sie auf PHP 8.0 schalten oder diese Umschaltung empfehlen.

Manche mögen dabei vielleicht an das Rückwärtskompatibilitätsdesaster mit WordPress 5.5 und JQuery Migrate erinnert werden. Aber dem muss nicht so sein. Solange Sie kein PHP-Update zur neuen Version durchführen, wird es vorerst keine Probleme geben. Und selbst dann ist das Rückschalten auf ältere Versionen generell eine recht simple Sache – im Gegensatz zum WordPress-Update, was dann nur per Backup wieder rückgängig gemacht werden konnte. Daher erwarten wir wenn überhaupt eingeschränkte Probleme. Unser Rat ist aber: Alle mit älteren Webseiten sollten für die Zukunft möglicherweise eine Modernisierung Ihres Themes einplanen.

Wir helfen bei Ihrem Update zu PHP 8.0!

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